Gruppenfoto der Friedensradfahrerinnen und Friedensradfahrer.Der Heide-Bote online, »die unabhängige Zeitung aus dem Kreis Neuss«, meldet den Zwischenstopp in Dormagen:

»Dormagen 16.07.2010. Der gemeinnützige Verein Bike for Peace and New Energies e. V. organisiert 2010 die 5. Friedensradfahrt Paris – Moskau. Jährlich fahren ca. 30-60 RadfahrerInnen für Frieden und Neue Energien von Paris nach Moskau. Ihre Losung: Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus – Frieden schaffen ohne Waffen!

Die Teilnehmer kommen aus Ost und Westeuropa. Bisher haben Teilnehmer aus 14 Nationen teilgenommen. Eine Teilnahme ist auch auf Teilstrecken möglich. Alle Friedens- und Umweltinitiativen, die an der Strecke liegen, sind eingeladen unterwegs gemeinsame Aktionen, Feste, Veranstaltungen usw. zu organisieren.«


Quelle und Foto: Heide-Bote online



Zum Beitrag in Heide-Bote online


Dankenswerter Weise hat der Heide-Bote online die folgenden Grußworte dokumentiert:


Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Friedensfahrt 2010!

Auf Ihrem Weg von Paris nach Moskau heiße ich Sie herzlich an der der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Dormagen-Nievenheim willkommen. Diese Schule ist nach einer Friedensnobelpreisträgerin benannt. In der Tradition Bertha von Suttners setzt sie sich nachhaltig für Friedensinitiativen und die internationale Freundschaft und Verständigung ein.

So pflegen Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule schon seit vielen Jahren die Gräber der Zwangsarbeiter aus dem zweiten Weltkrieg auf dem Dormagener Friedhof.

Begegnungen mit Zeitzeugen werden an dieser Schule organisiert.

Besonders aktiv ist die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in dem »Stolperstein-Projekt«, das an den Holocaust und die Verfolgten des Nazi-Regimes erinnert.

Ein Freundschaftsvertrag verbindet die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule mit der Schule 863 in Moskau, wo sich eine Gedenkstätte für die Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg befindet. Daher freut es uns besonders, dass die Friedensfahrt in diesem Jahr an der Schule 863 in Moskau enden wird.

Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Friedensfahrt wünsche ich viel Ausdauer für ihre sicher anstrengenden Etappen und vor allem Erfolg für ihre Aktion, auf dass Sie von vielen Menschen wahrgenommen wird.

Frieden ist möglich – getreu dem Motto von David Ben Gurion: »Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist«.

Mit herzlichen Grüßen

Peter-Olaf Hoffmann
Bürgermeister der Stadt Dormagen



Grußwort an die Teilnehmer der Friedensfahrt von Paris nach Moskau

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Friedensfreundinnen und -freunde!

Auch wenn vor zwei Tagen die Sommerferien begonnen haben, ist der heutige Tag für die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Dormagen ein besonderer Tag: Erstmals legen die Teilnehmer der Friedensfahrt von Paris nach Moskau einen Zwischenstopp bei uns ein.

Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule ist der Sache des Friedens zutiefst verpflichtet. Unsere Namenspatronin, die erste Trägerin des Friedensnobelpreises, hat ihr ganzes Leben diesem Ziel gewidmet: die Welt ohne Waffen. Dies ist unser Ziel. Dies ist auch Ihr Ziel.

Im Rahmen unseres Schulprogramms haben wir als eine »Säule« die Friedenserziehung festgeschrieben. Das ist Erziehung für den Alltag, etwa bei der Ausbildung der »Busbegleiter«, die Konflikte in unseren Schulbussen vermeiden helfen. Da sind unsere Streitschlichter, die als Schülerinnen und Schüler autonom für eine Deeskalation wirken. ohne dass Lehrerinnen oder Lehrer eingreifen müssen.

Friedenserziehung bedeutet für uns aber auch Engagement im internationalen Maßstab. Von besondere Bedeutung ist dabei die historische Dimension. So hat sich unsere Schülervertretung im Jahre 2000 bei Eiseskälte in Berlin in Berlin dafür eingesetzt, dass der finanzielle Grundstock für die »Entschädigung« der Zwangsarbeiter gelegt wird. Diese Aktion fand bundesweit ein Echo in den Medien.

Frieden stiften bedeutet für uns, sich der Geschichte zu stellen, aus ihr zu lernen. So hatten wir Zwangsarbeiter, Verfolgte, KZ-Häftlinge aus Russland und Frankreich, aus Polen und Tschechien, aus den Niederlanden und auch aus den USA bei uns als Zeitzeugen zu Gast.

Aus richtigem Erkennen soll richtiges Handeln folgen. Seit zehn Jahren arbeiten wir regelmäßig am Sowjetischen Friedhof in Stukenbrock. Wir freuen uns, dass auch Sie diesen Ort bei Ihrer Fahrt durch Nordrhein-Westfalen aufsuchen. Seit Jahren engagieren wir uns aktiv für die Verlegung von Stolpersteinen für die Opfer des Nationalsozialismus.

Diesen Weg werden wir fortsetzen. Es ist schön, Sie dabei an unserer Seite zu wissen. Genauso schön ist es, Sie auf Ihrem Weg mit unseren Gedanken zu begleiten.

Wir freuen uns, dass Sie diese Botschaft nach Moskau tragen und am Ziel auch in unsere Partnerschule, die Schule 863, kommen. Für die Fahrt dorthin wünschen wir Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volker Hansen
– Schulleiter –



Grußwort an »Bike for Peace«

Politiker reisen, besuchen andere Politiker. Sie fliegen mit Regierungsflugzeugen, fahren in Sonderzügen, und werden natürlich von der Öffentlichkeit beachtet. Wozu reisen Politiker? Das fragen wir uns oft, wenn wir die Hände schüttelnden, für die Presse lächelnden, Männer und Frauen im Fernsehen oder in den Printmedien erblicken. Zumeist erfahren wir darüber hinaus nichts, oder es werden Statements veröffentlicht, die den Menschen in der Heimat suggerieren: »Schaut mal. Das ist euer Vertreter im Ausland. Verkauft der sich nicht gut?«

Was tun sie nicht, diese Politiker? Nun, sie setzen kein Zeichen. Ein Zeichen setzen, das verlangt die Bereitschaft zum Außergewöhnlichen. Das würde die Etikette nicht zulassen, denken sich die Politiker, sagen ihnen die Zeremonienmeister. »Das tut man nicht!« Und wenn es noch so wichtig und so klar verständlich wäre. Wenn ich diese Begegnungen sehe, dann denke ich oft: »Jetzt! Sag das, worauf es ankommt. Setze mal ein Zeichen!«

Dabei sind es gerade Zeichen, die wie ein Mahnmal, wie ein lauter Ruf, etwas bewirken und das auf lange Zeit. Ist es verwunderlich, dass es besonders oft junge Menschen sind, die Zeichen setzen? Ich glaube nicht. Sie denken nicht primär politisch, sondern pragmatisch, sie haben Mut und keine Zeremonienmeister, die ihnen Regeln vorschreiben.

Die Geschwister Scholl haben keine Reise nach Berlin unternommen, um bei Hitler um eine Audienz zu bitten. Anlass dafür gab’s ja genug. Nein, sie setzten ein Zeichen. Jedes Flugblatt war ein solches Mahnzeichen. Sie gaben sogar ihr Leben als letztes, als einmaliges Zeichen.

Anne Franks Tagebuch! Auch das ist ein Zeichen. Es sind nur Worte, hingeschrieben in einem erbärmlichen Versteck. Aber sie sind gewachsen, haben die Kraft eines besonderen Zeichens erhalten.

Und diese jungen Menschen, die wir heute hier begrüßen, fahren nicht in einem Sonderzug quer durch Europa, sie strampeln sich ab, geben all ihre Kraft her, um ein Zeichen zu setzen. Natürlich riskieren sie nicht ihr Leben, das ist zum Glück nicht ihr Risiko.

Wir, die am Rande stehen, sollten aber die Symbolkraft, die Bedeutung dieser Fahrt erkennen. Der Name, den sich die Teilnehmer gegeben haben, sagt es uns: Dies ist eine Fahrt zur Völkerverständigung: »Unser Zeichen heißt Peace. Seht her, wir kommen als Freunde. Das Wort Frieden haben wir uns auf die Fahne geschrieben.«
Wir, die Zuschauer sollten applaudieren und Danke sagen. Ich wünsche allen »unkaputtbare Reifen«, Freude und Spaß bei dieser besonderen Fahrt.

Eduard Breimann



Grußwort an »bike4peace«

Hallo liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Friedensfahrt von Paris nach Moskau,

wir freuen uns sehr darüber, dass ihr hier Station macht und auch in Dormagen uns vor Augen führt, dass es nichts Wichtigeres als den Frieden geben kann.

Wir werden oft als »linke Spinner« bezeichnet. Aber uns ist es wichtig, dass auch schon Kinder und Jugendliche Gehör finden und sie laut sagen dürfen, was ihnen gefällt, und was nicht. Kinder finden Krieg »doof« und sie verstehen nicht, warum sich andere Länder untereinander bekriegen. Sie haben oft viele gute Ideen, wie sich die Länder untereinander wieder besser verstehen könnten und, wie sie es in der Schule schaffen ohne Streit miteinander auszukommen. Gibt’s dann mal Streit, dann müssen Lösungen her – auch da sind Kinder kreativ und schaffen es den Streit zu schlichten. Wir müssen sie nur lassen und ihnen eine Welt vorleben, wie wir sie gerne hätten:

Eine Welt, wo alle friedlich miteinander leben
Eine Welt, wo es kein arm und reich mehr gibt
Eine Welt, wo alle Waffen längst verschrottet sind
Eine Welt, wo nicht Kriege ums Öl ausgefochten werden, sondern neue Energien erforscht werden
Eine Welt, wo Frauen und Männer gleichberechtigt sind
Eine Welt, wo auch Kinder ernst genommen werden…

Wir wünschen euch immer genug Luft im Reifen und die nötige Power für die noch vor euch liegende Strecke!

Nachfolgend unser Friedenslied – »Der Friedensmaler«

Es war ein kleiner Junge und der lief hinein in Haus
und packte in der Küche seine Zeichensachen aus.
Er saß da, wo man immer den Himmel sehen kann,
nahm Pinsel und nahm Farben und fing zu malen an.

Er malte in den Himmel eine große Sonne rein.
Darunter auch zwei Menschen, einen groß und einen klein.
Und neben diesen Menschen fing er zu schreiben an.
Er schrieb mit sehr viel Mühe, dass man’s gut lesen kann.

Immer soll die Sonne scheinen! Immer soll der Himmel blau sein!
Immer soll Mutter da sein! Und immer auch ich!

Aus diesen Kinderworten, da hat in später Nacht
'ne Frau mit viel Musik im Kopf ein kleines Lied gemacht
Das Lied kam bis nach Frankreich,
Yvonne und auch Madeleine, die sangen es zusammen
sehr deutlich und sehr schön.

Gardez nous le soleil! Gardez nous le bleu du ciel!
Gardez nous ma mere en vie! Gardez moi mon avenir!

Das Lied kam noch Amerika und über den Ozean
Ein Sänger der Pete Seeger hieß, der fing zu singen an.
Er sang für den Frieden in Vietnam und den Frieden in den  USA.
Und die Kinder sangen alle mit, weil das auch ihr Lied war.

May there always be sunshine! May there always be blue skies!
May there always be mama! May there always be me!

Doch einmal fragten Leute: Wo lebt er, in welcher Stadt,
der Junge, der diese Worte zuerst geschrieben hat?
Der Junge lebt in Moskau. Sein Vater fiel im Krieg
und er hatte in seiner Sprache diese Welt und den Frieden lieb.

Pust fsegda budjet sonze! Pust fsegda budjet njeba!
Pust fsegda budjet mama! Pust fsegda budu ja!

Sebastian Schott
Vorsitzender SJD – Die Falken, Ortsverband Dormagen



Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

die GRÜNEN in Dormagen freuen sich, dass Sie auf Ihrem Weg von Paris nach Moskau hier in Dormagen, an unserer Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, Station machen. Die GRÜNEN haben sich immer den Menschen besonders verbunden gefühlt, die sich aktiv für Frieden, Völkerverständigung und Toleranz einsetzen.

Gerade in unserer Zeit, in der kriegerische Auseinandersetzungen weltweit zu beklagen sind, ist es wichtig, dass Zeichen gesetzt werden, die deutlich machen, das wir nicht bereit sind Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung zu akzeptieren.

Wir wünschen auf dem Weg allzeit gute Fahrt, möglichst wenig Gegenwind und eine gesund Heimkehr!


Mit freundlichen Grüßen

Heike Grosser
Ingo Kolmorgen

Fraktion der GRÜNEN im Rat der Stadt Dormagen
Anmerkung: .
Pust fsegda budjet sonze! Pust fsegda budjet njeba!
Pust fsegda budjet mama! Pust fsegda budu ja!


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